Inhalt
Deutsche Lieferadresse – Definition
Anbieter deutscher Lieferadressen
Formaler Aufbau einer deutschen Lieferadresse
Unterschied zum Post- bzw. Paketfach
Nutzen der deutschen Lieferadresse
Die häufigsten Fragen zum Thema deutsche Lieferadresse
1. Warum brauche ich eine Lieferadresse in Deutschland?
2. Wo gibt es Lieferadressen in Deutschland?
3. Für wen lohnt sich eine deutsche Lieferadresse?
4. Was ist der Unterschied zwischen Rechnungsadresse und Versandadresse?
5. Was kostet eine Lieferadresse in Deutschland?
6. Wie lange darf meine Sendung bei der Lieferadresse bleiben?
8. Sind die Pakete bei der deutschen Lieferadresse versichert
Deutsche Lieferadresse – Definition
Eine deutsche Lieferadresse ist eine Postadresse in Deutschland für Briefe, Päckchen, Pakete und größere Sendungen. Sie ermöglicht es, im Ausland wohnenden Personen und Firmen in Deutschland Bestellungen zu tätigen und dabei auf den grenzüberschreitenden Versand zu verzichten. Dadurch profitieren sie von geringeren Versandkosten, höheren Zollfreibeträgen, kürzeren Lieferzeiten und umfangreicheren Bestellmöglichkeiten.
Beispiel:
Anne Schweizer lebt in der Schweiz und will bei einem deutschen Onlineshop einen Pullover bestellen. Der Shop bietet aber keinen Versand in die Schweiz an. Anne Schweizer nutzt deshalb eine Lieferadresse, die in Deutschland liegt. Dorthin wird der Pullover geliefert und Anne kann ihn abholen und selbst über die Grenze bringen. Dadurch spart sie zudem Geld (siehe Nutzen).
Anbieter deutscher Lieferadressen
Lieferadressen in Deutschland werden von privaten wie professionellen Anbietern offeriert.
Private Anbieter sind in Deutschland lebende Personen, die dem im Ausland wohnenden Bekannten oder Verwandten erlauben, deren Bestellungen bei einem deutschen Online-Shop zu ihnen zu senden. Das läuft im Rahmen eines Freundschaftsdienstes. Eine Gebühr wird dafür in der Regel nicht verlangt.
Professionelle Anbieter offerieren eine deutsche Lieferadresse gegen ein Entgelt. Hier lassen sich zwei Typen von Dienstleistern unterscheiden: Shop-Zusatzleistung und Logistiklager.
Shop-Zusatzleistung
Die Deutsche Lieferadresse wird von Shopbetreibern als weitere Einnahmequelle angeboten. Meist sind es kleine Geschäfte oder Kioske, die auf sehr begrenztem Raum Bestellungen verwahren, bis sie abgeholt werden. Größere Pakete und Warensendungen können diese Dienstleister in der Regel nicht annehmen. Die Sendungsausgabe erfolgt meist über den gleichen Mitarbeiter, der auch für die anderen Geschäftsbelange zuständig ist. Ein komplexes Lagermanagement existiert nicht.
Hinter diesem Konzept steht in fast allen Fällen ein großes Unternehmen, was die jeweiligen Shops für diese Dienstleistung anwirbt.
Logistiklager
Logistiklager haben sich auf alle Dienstleistungen spezialisiert, die mit einer deutschen Lieferadresse einhergehen. Hier stehen große Lagerplätze mit entsprechender Technik zur Verfügung. Deshalb können Kunden Bestellungen aller Größen dorthin liefern lassen. Die Mitarbeiter dieser Anbieter sind ausschließlich mit der Sendungsannahme und Ausgabe und dem entsprechenden Kundenservice beschäftigt. Es werden außerdem sinnvolle Zusatzleistungen angeboten wie etwa die Annahme von Retouren.
Varianten des Logistiklagers
Deutsche Lieferadressen, die von Logistiklagern betrieben werden, lassen sich zudem in Annahmelager und Versandlager unterschieden.
Annahmelager
Annahmelager stellen dem Kunden eine Postadresse in Deutschland zur Verfügung, an welche er seine Briefe, Warensendungen oder Pakete liefern lässt. Sie bewahren die Sendungen solange auf, bis sie vom Kunden oder einem Bevollmächtigten abgeholt werden. Deshalb ist es wichtig, dass diese Lager grenznah liegen. Nur so rechnet es sich für den Kunden.
Versandlager
Hier wird die Sendung in Deutschland angenommen und dann weiter zum Kunden ins Ausland geleitet. Das passiert durch den Anbieter der Lieferadresse selbst oder durch ein beauftragtes Versandunternehmen. Eine grenznahe Lage ist demnach weniger relevant. Natürlich fallen für den Transport über die Grenze zum Kunden weitere Gebühren an.
Formaler Aufbau einer deutschen Lieferadresse
Professionelle Anbieter müssen sicher gehen, dass die Bestellungen ihrer Kunden auch den korrekten Empfängern zugeordnet werden können. Aus diesem Grund hat sich folgender formaler Aufbau einer Lieferadresse in Deutschland durchgesetzt:
- Name des Kunden
- Name des Anbieters im c/o (oft mit Kundennummer)
- Straße und Hausnummer des Anbieters
- Postleitzahl und Ort des Anbieters
Beispiel:
Anne Schweizer
c/o MyPaketshop 18570
Wallbacher Straße 5
79713 Bad Säckingen
Unterschied zum Post- bzw. Paketfach
Ein Post- bzw. Paketfach wird von einem Versandunternehmen wie etwa DHL zur Verfügung gestellt. Darin können Pakete oder Warensendungen innerhalb Deutschlands empfangen werden. Das Paketfach wird nur von dem Versandunternehmen beliefert, welches es auch betreibt. Wird ein anderes Versandunternehmen genutzt, kann das Paket nicht zugestellt werden. Weiterhin sind solche Angebote ausschließlich Personen vorbehalten, die in der BRD wohnen. Wohnt die Person im Ausland, verstößt sie gegen die Geschäftsbedingungen1. Die Größe des Paketfaches ist auf bestimmte Paketformate beschränkt.
Eine deutsche Lieferadresse kann von jedem Bürger im Ausland legal genutzt werden. Hier erfolgt die Annahme aller Sendungen, egal welches Versandunternehmen sie transportiert. Zudem werden Lieferungen in fast allen Größen angenommen (mehr zu den Größen siehe „Anbieter deutscher Lieferadressen“). Auch ist die Lagerdauer umfangreicher als im Paketfach (in Abhängigkeit von Anbieter). Des Weiteren stehen Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung.
Mehr zu den Unterschieden lesen Sie im Blogbeitrag: Packstation oder Deutsche Lieferadresse?
Typische Verwendung
Im Beitrag „Was ist eine deutsche Lieferadresse?“ finden Sie weitere Information zur typischen Verwendung.
Nutzen der deutschen Lieferadresse
Weshalb brauchen im Ausland lebende Personen eine deutsche Lieferadresse? Der Nutzen ist in den folgenden Punkten zu finden:
Günstige Preise
Seit 1993 existiert der EU-Binnenmarkt2 und sorgt dank freiem Warenverkehr für einen größeren Wettbewerb innerhalb der Europäischen Union. Zudem hat Deutschland allein aufgrund seiner Bevölkerungszahl einen sehr großen Binnenmarkt mit hohem Wettbewerbsdruck von Einzel- und Versandhändlern. Aus diesem Grund sind die Preise in Deutschland in weiten Teilen günstiger als im außereuropäischen Ausland wie etwa der Schweiz. Deshalb ist es für Bewohner von Nicht-EU-Staaten lukrativ, ihre Einkäufe in Deutschland zu tätigen. Online-Bestellung in der BRD sorgen für noch mehr Einspareffekte, da im Internet die Preise geringer ausfallen als beim Händler vor Ort beispielsweise in einer Grenzregion.
Versandkosten
Die beim Versand in außereuropäische Staaten anfallenden Lieferkosten sind wesentlich höher als beim Versand innerhalb Deutschlands.
Zollfreibeträge
Die Zollfreibeträge sind bei der persönlichen Ausfuhr von Waren wesentlich höher, als wenn die Waren über die Grenze geschickt werden.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel: Pakete & Warensendungen: Selbst ausführen oder schicken lassen?
Versandzeit
Die Versandzeit ist innerhalb Deutschlands sehr kurz – in der Regel 1 bis 2 Werktage. Der Versand über die Grenze kann bis zu einer Woche dauern.
Mehrwertsteuer-Rückerstattung
Viele Online-Händler erstatten die deutsche Mehrwertsteuer Nicht-EU-Bürgern zurück. Jedoch wollen die Händler dafür den vom deutschen Zoll abgestempelten Ausfuhrbeleg/Rechnung. An den Stempel gelangen nur Personen, die ihre Waren selbst ausführen, also eine deutsche Lieferadresse nutzen.
Der Ratgeber „Ausfuhr und Erstattung der deutschen Mehrwertsteuer – Ratgeber für Schweizer“ verrät mehr darüber.
Angebotsvielfalt
Aufgrund der komplexen Zollbestimmungen, die Mehraufwand beim Versand bedeuten, bieten viele Online-Geschäfte in Deutschland keinen Versand in Nicht-EU-Länder an. Eine deutsche Lieferadresse hebt diese Einschränkung auf.
Die häufigsten Fragen zum Thema deutsche Lieferadresse
1. Warum brauche ich eine Lieferadresse in Deutschland?
Eine deutsche Lieferadresse spart Zeit, Versandkosten, Zollgebühren und erlaubt es, bei jedem deutschen Online-Shop einzukaufen.
2. Wo gibt es Lieferadressen in Deutschland?
Besonders in Grenzregionen sind Anbieter dieses Services zu finden.
3. Für wen lohnt sich eine deutsche Lieferadresse?
Jeder, der nicht mehr als 100 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt wohnt, kann von einer deutschen Lieferadresse profitieren.
4. Was ist der Unterschied zwischen Rechnungsadresse und Versandadresse?
Die Rechnungsadresse ist immer die Adresse, an welcher der/die Kunde/in wohnt. Die Versandadresse ist die Adresse des Anbieters der deutschen Lieferadresse ergänzt um Namen und Nummer der/des Kundin/en.
5. Was kostet eine Lieferadresse in Deutschland?
Es gibt unterschiedliche Modelle. Einige arbeiten mit einer Grundgebühr plus entsprechenden Entgelten für jede einzelne Sendung. Andere Anbieter erheben eine Gebühr pro Lieferung inkl. Lagerung bis zur Abholung.
6. Wie lange darf meine Sendung bei der Lieferadresse bleiben?
Das hängt vom Anbieter ab. Deshalb sollte der Kunden sich unbedingt vorher informieren, wie umfangreich die inkludierte Lagerdauer ist. Bei guten Anbietern liegt sie zwischen 2 und 4 Wochen.
7. Sind Lieferadressen legal?
Ja. Gute Anbieter arbeiten zudem unter der Lizenz der Bundesnetzagentur.
8. Sind die Pakete bei der deutschen Lieferadresse versichert
Je nach Anbieter sind die Sendungen bis zu einem gewissen Warenwert gegen Verlust oder Schäden durch die Lagerung abgesichert. Kunden sollten aber vorher schauen, ob die Pakete in einem professionellen Lager unterkommen oder irgendwo in einem Verkaufsraum liegen. Beim Zweitgenannten ist die Chance, dass eine Sendung abhandenkommt entsprechend höher.
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