Drittanbieter auf Amazon-Marktplatz: Versandzeit und Portokosten, Rückgabe, Vorlage “Mehrwertsteuer zurückholen” 💸
Was sollten Sie über Bestellungen bei Amazon-Marktplatzhändlern wissen? Wie sieht es da mit der Mehrwertsteuer-Rückerstattung aus? Wie treten Sie mit den Verkäufern in Kontakt? Unser Artikel beantwortet die Fragen – inklusive Vorlage für Anfrage zur Rückerstattung der deutschen Umsatzsteuer.
Amazon auf eigenem Marktplatz schon lange nicht mehr wichtigster Anbieter
Es klingt absurd, aber es ist wahr: Amazon ist auf dem eigenen Marktplatz schon lange nicht mehr der wichtigste Anbieter. Inzwischen beherrschen ihn die Drittanbieter. Das sind Verkäufer, die Amazon als Marktplatz nutzen. Dafür zahlen sie natürlich Gebühren an Amazon und allein dadurch kann der Handelsriese beeindruckende Gewinne einfahren.
Ein paar Zahlen gefällig?
2019 lag der Gesamtumsatz auf dem Amazon-Marktplatz bei 335 Milliarden US-Dollar. Davon erwirtschafteten allein die Amazon-Verkäufer 200 Milliarden US-Dollar. 2018 waren es “nur” 160 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Wachstum von 26 Prozent. Im Vergleich: Das Amazon-Geschäft wuchs von 2018 auf 2019 “nur” um 15 Prozent. (Die aktuellen Zahlen für 2020 lagen am Veröffentlichungsdatum dieses Artikels noch nicht vor. Wir tragen sie nach.)
(Quelle: https://www.marketplacepulse.com/articles/amazon-gmv-in-2019)
Macht es einen Unterschied, ob Sie beim Marktplatz-Verkäufer oder direkt bei Amazon bestellen?
1. Bestellvorgang und Bezahlung – keine Unterschiede
Generell sind der Bestell- und der Zahlungsvorgang identisch. Auch profitieren Sie bei Marktplatzhändler*innen vom Amazon-Käuferschutz.
Anmerkung zu Zahlungen außerhalb des Marktplatzes |
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Sie sollten wirklich niemals Zahlungen an Amazon-Händler außerhalb von Amazon leisten. Es gibt immer wieder Händler*innen, die darum bitten, die Ware an Amazon vorbei per Überweisung zu bezahlen. Sie begründen die Bitte mit den zu hohen Amazongebühren. Doch Sie können sicher sein, wenn Sie auf diesem Weg eine Zahlung leisten, werden Sie Ihre Ware niemals bekommen. Es handelt sich dabei um eine Betrugsmasche. Die kann selbst etablierte Händler*innen betreffen, deren Verkaufskonto von einem Betrüger gehackt wurde. |
2. Versand – einige Unterschiede
Nach Ihrer Bestellung versendet dann direkt der Marktplatzhändler Ihr Paket oder Amazon übernimmt es. Dafür lagert der Verkäufer vorher seine Waren in einem Amazon-Logistikzentrum ein – natürlich gegen eine entsprechende Gebühr. Auch wenn das mit Mehrkosten für die Händler*innen verbunden ist, hat das Vorteile. Die Verkäufer*innen können nämlich ihre Artikel mit Prime-Service anbieten. Das erhöht die Verkaufschancen.
Vorsicht: Versandkosten können bei Drittanbietern immer anfallen!
Wer bei Amazon bestellt, weiß, selbst als Nicht-Prime-Kunde/in ist der Versand ab 29 Euro Bestellwert kostenfrei. Das gilt aber nur für Artikel, die direkt von Amazon kommen. Versendet der Drittanbieter selbst, dann können durchaus Versandkosten dazukommen. Da ist der Bestellwert der Gesamtbestellung völlig egal. Deshalb sollten Sie immer genau beim vorletzten Schritt des Bestellvorgangs hinschauen. Dort sehen Sie nämlich, ob der Drittanbieter eigene Versandkosten erhebt.
Versandzeit oft kürzer
Interessant: Versenden die inländischen Drittanbietern selbst, geht das meist schneller als bei einer normalen Bestellung, die direkt von Amazon kommt. Grund dafür ist wahrscheinlich, dass Amazon seinen Prime-Service pusht. Deshalb verlassen “normale Bestellungen” später die Lager als Prime-Bestellungen.
Versand ins Ausland
Viele deutsche Marktplatzhändler*innen versenden nur innerhalb Deutschlands. Deshalb ist es gerade als Einwohner*in der Schweiz wichtig, eine deutsche Lieferadresse zu nutzen. MyPaketshop bietet dabei nicht nur eine Annahmeadresse für Schweizer*innen an, sondern auch die Möglichkeit Ihre Bestellung direkt in die Schweiz zu senden.
3. Rückgabe – geringe Unterschiede
Das gesetzliche Widerrufs- und Rückgaberecht gilt natürlich auch für Marktplatzhändler*innen. Allerdings müssen Kund*innen meist separat über die Amazon-Plattform direkt Kontakt mit dem Verkäufer aufnehmen. Der teilt dann mit, wie der Rückversand und die Erstattung genau ablaufen. Eventuell können sogar Versandkosten anfallen. Die meisten Händler*innen vermeiden die aber, um konkurrenzfähig zu bleiben.
5. Mehrwertsteuer-Rückerstattung – große Unterschiede
Die Mehrwertsteuer-Rückerstattung bei Waren, die Sie direkt von Amazon gekauft haben, ist denkbar einfach geregelt. In unserem Beitrag: In 4 Schritten zur MwSt-Erstattung bei Amazon erfahren Sie mehr dazu.
Bei Drittanbietern ist es schwieriger, die deutsche Mehrwertsteuer zurückzuholen. Es ist nämlich kein Händler verpflichtet, das anzubieten. Kontaktieren Sie deshalb den entsprechenden Marktplatzhändler vor Ihrer Bestellung. Kopieren Sie vorher die ASIN des Artikels und fragen Sie, ob eine Mehrwertsteuer-Rückerstattung möglich ist. Unsere Vorlage und unsere Kontaktanleitung unterstützen Sie dabei.
Vorlage: Mehrwertsteuer-Rückerstattung bei Amazon-Marktplatz-Verkäufer*in
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Ihren Artikel [ASIN einfügen] bestellen. Da ich in der Schweiz lebe, will ich mir dafür die deutsche Mehrwertsteuer erstatten lassen. Bieten Sie diesen Service an? Die Lieferung erfolgt innerhalb Deutschlands zu meiner deutschen Lieferadresse.
Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]
Anleitung Kontakt mit Verkäufer*in herstellen
Schritt 1 – ASIN kopieren
Schritt 2 – Verkäufer anklicken
Schritt 3 – Registerkarte auswählen
Schritt 4 – Link „Kontaktieren Sie diesen Verkäufer“
Schritt 5 – Chatfenster
Schritt 6 – Sonstiges
Schritt 7 – Vorlage einkopieren und versenden
Fazit: Beim Kauf auf Amazon Drittanbieter bringen Vor- und Nachteile
Einer der wichtigsten Vorteile beim Kauf bei Drittanbietern auf dem Amazon-Marktplatz ist sicher, dass Direktversender meist sehr schnell die Ware verschicken. Sie schlagen die normale Amazonbestellung in der Regel. Außerdem genießen Sie den gleichen Käuferschutz wie bei Amazon-Direktbestellungen. Allerdings kommen bei einigen Drittanbietern Versandkosten dazu und die Rückerstattung der Mehrwertsteuer muss zuvor abgeklärt werden. Wer das bedenkt, kann bei Amazon-Sellern genauso gut und sicher shoppen wie bei Amazon direkt.
Hinweis wegen Grenzschliessung
Aktuell können nur Bewohner*innen der Grenzkantone zu uns kommen, um ihr Paket abzuholen. Das macht für einen Teil unserer Kund*innen den Besuch bei MyPaketshopunmöglich (mehr Infos im Newsticker). Wir empfehlen deshalb unseren Versandservice in die Schweiz.
Und nächste Woche im Blog:
In der nächsten Woche wollen wir in der Vergangenheit schwelgen. Wir stellen Ihnen Geräte vor, die Jugendliche nicht mehr kennen. Ein paar Tipps, wo Sie solche Geräte finden können, gibt es ebenfalls.