Pakete die für die Retoure vorbereitet werden

So klappts mit der Rücksendung bei Amazon, ebay und Co.

Ostern ist vorbei, aber das Ostergeschenk war doch nicht so toll? Wir geben Ihnen 10 Tipps, wie Sie Ihre Bestellungen bei Amazon, ebay und Co. sicher zurücksenden.

1. Händler Informieren und Rücksendeetikett erhalten

Bevor Sie einen Artikel zurückschicken, informieren Sie bitte den Händler über Ihre Absicht. Einfach die Ware zurücksenden ist nicht zulässig. Bei Amazon oder eBay ist die Meldung des Rücksendewunschs ganz einfach.

ebay

Sie loggen Sie in „Mein eBay“ ein und suchen hier den gekauften Artikel in der Kaufübersicht. Im Drop-down-Menü „Weitere Aktionen“ wählen Sie den Punkt „Diesen Artikel zurückgeben aus“.
Hier haben Sie die Möglichkeit anzuwählen, ob Sie den Artikelkauf widerrufen oder den Artikel zurücksenden, weil er nicht der Beschreibung entspricht.
Auswählbare Gründe für den Widerruf sind:

  • Ich habe es mir anders überlegt
  • Ich habe den Artikel versehentlich bestellt
  • Passt nicht (z.B. Kleidung)
  • Ich habe den Artikel günstiger gefunden
  • Artikel gefällt mir nicht
  • Kein Grund

Entspricht der Artikel nicht der Beschreibung, können Sie zwischen folgenden Optionen wählen:

  • Fehlende Teile/unvollständig
  • Kam beschädigt anFunktioniert nicht bzw. ist defekt
  • Entspricht nicht der Beschreibung bzw. den Fotos
  • Artikel scheint nicht echt zu sein
  • Falscher Artikel gesendet

Der Verkäufer erhält nun eine Nachricht über Ihren Rücksendewunsch und wird Ihnen mitteilen, ob er die Rücksendekosten übernimmt oder Sie das tun.
Stellt der Verkäufer die Rücksendekosten, dann wird er Ihnen in aller Regel ein Rücksendeetikett zur Verfügung stellen. Das drucken Sie aus und kleben es aufs Paket.
Stellt er kein Etikett, dann kümmern Sie sich selbst darum.
Handelt es sich um einen eBay Plus-Artikel, dann ist das Rücksendeetikett in jedem Fall kostenlos.

Amazon

Loggen Sie sich in Ihr Amazon-Konto ein und rufen hier Ihre Bestellungen auf. Neben jedem Artikel finden Sie in der Übersicht rechts folgende Punkte. Klicken Sie dort auf „Artikel zurückgeben oder ersetzen“.

Rücksendungsmenü Amazon
(Quelle: Screenshot Amazon)
Jetzt können Sie auswählen, weshalb Sie den Artikel zurückgeben wollen.
Artikelauswahl für Rücksendung bei Amazon
(Quelle: Screenshot Amazon)
Dort sind folgende Gründen anwählbar:

  • Irrtümlich bestellt
  • Günstigeren Preis entdeckt
  • Keinen Grund angeben
  • Leistung oder Qualität ungenügend
  • Inkompatibel oder für den vorgesehenen Einsatz ungeeignet
  • Versandverpackung unbeschädigt, Artikel beschädigt
  • Kam nicht rechtzeitig an
  • Teile fehlen / Zubehör fehlt
  • Versandverpackung und Artikel beschädigt
  • Falscher Artikel versendet
  • Defekt/funktioniert nicht einwandfrei
  • Wurde über die bestellte Ware hinaus geliefert
  • Gefällt mir nicht mehr
  • Nicht autorisierter Kauf
  • Entspricht nicht der Beschreibung auf der Website

Auswahl der Gründe bei einer Amazon Rücksendung
(Quelle: Screenshot Amazon)
Haben Sie den passenden Grund gefunden, klicken Sie auf „weiter“.
Auf der folgenden Seite wählen Sie dann, ob Sie Ihr Geld in Form eines Gutscheins oder in der ursprünglichen Zahlungsart zurück erhalten wollen. Hier erfahren Sie auch, wie hoch die Rücksendekosten sind bzw. ob überhaupt welche anfallen.

Unser Tipp:
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass in der Regel die Rücksendekosten vom Rücksendegrund abhängen. Wählen Sie einen Grund, der nicht in Ihrem Einflussbereich liegt, wie etwa „Leistung oder Qualität ungenügend“, so fallen keine Kosten an. Liegt der Grund in Ihrem Handeln, wie etwa „Irrtümlich bestellt“, dann müssen die Rücksendekosten getragen werden.
Auf der nächsten Seite können Sie Ihren Retoureschein direkt drucken. Hier steht sogar, bis wann Sie die Rücksendung spätestens abschicken sollen. Auch haben Sie die Möglichkeit, zwischen mehreren Versandservices zu wählen.

Andere Online-Shops

Ähnliche Abläufe wie bei Amazon und eBay haben andere große Online Shops: Sie loggen sich dort in Ihrem Kundenkonto ein und veranlassen die Rücksendung. Das Rücksendeetikett wird bei großen Versandhäusern in aller Regel kostenlos zur Verfügung gestellt.
Nur bei kleineren Shops müssen Sie eventuell selbst eine kurze Nachricht an den Händler schicken, dass Sie die Ware zurückgeben wollen. Der schickt Ihnen dann ein eigenes Rücksendeetikett oder bittet Sie, dieses sich selbst zu besorgen.

2. Grund nennen ist nicht notwendig

Sie müssen nicht begründen, weshalb Sie etwas zurückschicken. Der Verkäufer darf also nicht auf einem Grund bestehen. Allerdings hilft es dem Shop, wenn Sie eine Begründung nennen. So kann er vielleicht Fehler in der Produktbeschreibung beheben.

3. Gutscheine dürfen, müssen aber nicht

Der Shop darf Ihnen einen Gutschein anbieten, aber Sie können den ablehnen. Der Händler ist verpflichtet, Ihnen das Geld zurück zu erstatten, wenn Sie das wünschen.

4. Verkäufer kann muss aber nicht Rücksendekosten übernehmen

Ob der Verkäufer die Rücksendekosten übernimmt, liegt in seinem Ermessen. Einen Rechtsanspruch auf kostenlose Rücksendung haben Sie nicht. Allerdings gehört es für viele Verkäufer zum guten Service, diese Kosten zu übernehmen.
Unser Tipp:
Bestellen Sie generell nur bei Online-Shops, die eine kostenfrei Retoure anbieten. So vermeiden Sie Mehrkosten.

5. Rücksendung aus Deutschland

Um unnötigen Ärger zu vermeiden, raten wir, die Rücksendung direkt in Deutschland aufzugeben. Hier sind die Rücksendekosten für den Verkäufer bzw. Sie (wenn Sie die Kosten tragen müssen) wesentlich günstiger.

6. Fristen

Das gesetzliche Widerrufsrecht für einen Artikel, den Sie online bestellt haben, beträgt 14 Tage. Es gilt ab dem Tag, ab dem Sie oder ein berechtigter Dritter die Sendung entgegen genommen haben.
Viele Shops bieten ein wesentlich längeres Rückgaberecht. Amazon und Otto beispielsweise 30 Tage, bei Zalando sind es sogar 100 Tage.
Für die Rücksendung der Ware räumt Ihnen der Gesetzgeber ebenfalls nochmals 14 Tage Zeit ein.

7. Originalverpackung ist keine Pflicht

Wie Sarah Thomamüller (IT-Recht Kanzlei München) im Blog-Beitrag zum „Widerrufsrechts“ schreibt, besteht für den Kunden keine gesetzliche Pflicht, Artikel in der Originalverpackung zurückzusenden. Der Händler kann also den Widerruf nicht ausschließen, nur weil Sie den Originalkarton der Ware schon entsorgt haben. Aber der Händler kann Sie darum bitten, die Dinge in der Originalverpackung zu senden. Auch macht das den Rückgabeprozess für beide Seiten einfacher.

8. Gut verpacken ist Pflicht

Zwar trägt beim Rückversand der Händler die Transportgefahr, d. h. aber nicht, dass Sie keine Verantwortung für die Ware haben. Kommt aufgrund der schlechten Verpackung der Artikel bei beim Händler beschädigt an, verletzen Sie die Rücksichtnahmepflicht und sind zum Schadensersatz verpflichtet. Deshalb ist es wichtig, die Waren bei der Rücksendung so gut es geht zu verpacken.

Unser Tipp:
Stellen Sie die Originalverpackung sowie den Versandkarton inkl. der Polstermaterialien zur Seite. Erweist sich der Artikel innerhalb der Widerrufsfrist als unpassend, dann haben Sie die ideale Verpackung für den Rückversand zur Hand.

9. Versicherte Versandart wählen

Wenn Sie in den sauren Apfel beißen müssen und den Rückversand selbst zahlen, dann nutzen Sie auf jeden Fall eine versicherte Versandart. Die ist zwar etwas teurer, als eine einfache Warensendung, aber nur so haben Sie im Streitfall mit dem Händler einen Nachweis über den Verbleib der Rücksendung.

10. Nicht alles kann widerrufen werden

Leider gibt es Produkte, bei denen Sie kein Recht auf Widerruf haben. Bei diesen würde die Rücknahme nämlich für den Verkäufer unzumutbar sein. Dazu gehören folgende Warengruppen:

  • Kundenspezifische Artikel (extra für Kunden angefertigt)
  • Hygieneartikel
  • verderbliche Waren
  • Video-, Audio- und Software, wenn Siegel gebrochen

Allerdings gibt es bei den genannten Warengruppen auch Ausnahmen, beispielsweise wenn Sie sich ein Notebook in einem Baukastensystem selbst zusammengestellt haben. Zwar ist das ein kundenspezifischer Artikel, aber die Rückgabe ist hier doch möglich, da der Händler ihn im Fall eines Widerrufs weiterverkaufen kann.
Wenn Sie mehr zu den Ausnahmen vom Widerrufsrecht wissen wollen, dann empfehlen wir den Artikel „Ausnahmen vom Widerrufsrecht: In welchen Fällen kann das Widerrufsrecht ausgeschlossen werden?“ von Bea Brünen.

Hinweis Medikamente:
Für Schweizer ist es besonders günstig, in Deutschland Medikamente zu bestellen. Entgegen anderslautender Behauptungen ist bei Arzneimitteln der Widerruf möglich. (Mehr Infos dazu unter: Versandapotheken müssen Arzneimittel-Retouren akzeptieren)

Rücksendung ist einfach

In aller Regel stellen Rücksendungen kein Problem dar. Fast alle Händler haben hierfür automatisierte Abläufe, die es Ihnen einfach machen. Viele legen sogar Rücksendeetiketten gleich bei.
Wenn Sie Originalverpackung und Karton zur Seite legen, haben Sie auch immer die ideale Rückversand-Verpackung zur Hand.